Der Film „Die Kriegerin“

Ist Demokratie wirklich sinnvoll? ,,Wir sind alle gleich, in einer Demokratie kann jeder mitbestimmen. Du, ich, Alkoholier, Kinderschänder, Neger, Leuten, denen dein Land einfach scheißegal ist.“

Die 20jährige Marisa, die 100% deutsch ist und ihr Land über alles liebt, stellt die Demokratie wie oben beschrieben in Frage. Für sie ist die wichtigste Bezugsperson ihr Opa, sie muss sich durch ihre Taten seine Liebe erkämpfen. Wenn sie eine Prüfung gemeistert hat, nennt ihr Opa sie ,,meine kleine Kriegerin“ und so lernt sie von Anfang an, was es bedeutet, ein Neo-Nazi zu sein. Dadurch ist sie von klein auf von den rechtsradikalen Ideologien geprägt und beginnt mit ihrer Karriere in der Clique ihres Freundes Sandro, der schon wegen mehereren Delikten im Knast saß. Für ihn ist Marisa alles, solange sie ihm das gibt, was er von ihr haben will. Sie arbeitet mit ihrer Mutter, die das Interesse an ihr verloren hat, in einem Supermarkt. Sie hasst Ausländer. Da sie nichts an Ausländer verkaufen möchte, muss ihre Mutter in diesen Fällen ihren Dienst erledigen. Die Nazi-Clique trifft sich zu Sauf-Orgien und um Ausländer anzupöbeln. Marisa sieht ihren Platz durch den Neuzugang, die 15-jährige Svenja, gefährdet, sodass sie ihr klarmacht, wo sie in der Rangordnung der Clique steht. Svenja kommt aus einer normalen Familie, aber ihr Stiefvater gibt sich mit ihren Leistungen nicht zufrieden, stetzt sie unter Druck und sie wird für jeden Widerspruch bestraft. Sie gelangt durch Markus, der später wegen Drogen aus der Neo-Nazi-Szene rausgeschmissen wird, in die Clique.

Gesteuert von Emotionen und durch den Hass auf Ausländer rammt Marisa mit ihrem Auto Rasul und seinen Bruder, die beide Ausländer sind und schwer verletzt werden. Sie bekommt Schuldgefühle, denn sie denkt, dass sie Rasuls Bruder getötet hat und entschließt sich, alles Mögliche zu tun, um dem 14-jährigen Rasul zu helfen, damit er zu seinen Verwandten nach Schweden kommen kann. Aber sie steht zwischen zwei Stühlen: Zum einen darf sie als Neo-Nazi Ausländern nicht helfen und zum anderen möchte sie helfen, aber Sandro darf davon nichts erfahren. Marisa wird immer unvorsichtiger und wird von Malanie, die  von Rasul weiß, gedeckt. Während den Nazi-Treffen gibt sie sich wieder eiskalt und hart und versteht sich mit Svenja besser, denn Marisa möchte Svenja aus der Clique holen, damit sie nicht noch tiefer abruscht. Zudem braucht Marisa Geld für Rasuls Fahrt nach Schweden. Unter einem Vorwand bringt sie Svenja dazu, mit ihr mitzufahren. Marisa, die Vertrauen zu Svenja gefasst hat, erzählt ihr den wahren Grund, wofür sie das Geld braucht. Aber Svenja ist sich nicht bewusst, welchen Schaden sie anrichtet, wenn Sandro die Wahrheit erfährt. Marisa bringt Rasul sicher zum Schiff, damit er nach Schweden fahren kann. Rasul ist in Sicherheit und Marisa ist überglücklich und weiß, dass sie das Richtige getan hat.  Doch Sandro kommt mit einem Revolver und schießt Marisa, seiner Freundin, die ihm immer alles gab, was er verlangte, mitten ins Herz. Sie fällt zu Boden und schaut aufs Meer. Svenja legt sich zu ihr und weint, weil ihr jetzt bewusst geworden ist, dass sie den falschen Weg eingeschlagen hat und dass sie mit Schuld daran ist, dass Marisa sterben musste, da sie sie an Sandro und die Clique verraten hat.

Für Marisa ist klar, auch wenn sie sterben musste, „Demokratie ist das Beste, was wir je auf deutschem Boden hatten. Wir sind alle gleich. Es gibt kein Oben und Unten. Alles wird sich ändern. Und jeder kann mitbestimmen“

Meine Meinung: Mich faszinierte „Die Kriegerin“, da dem Zuschauer während des Filmes bewusst wird, wie wichtig es ist, seinen Platz in der Gesellschaft zu finden, damit man nicht in die Neo-Nazi-Szene oder andere kriminelle und gewaltbereite Gruppierungen abrutschen kann. Positiv ist, dass die Story zumindest versucht, einen Weg aus der rechten Szene aufzuzeigen. Zudem schreckt der Film durch die knallharte und überzeugende Art der Neo-Nazi-Darsteller ab. Negativ ist, dass die Neo-Nazis fast nur als „Asoziale“ dargestellt werden, die nur saufen und randalieren. Die rechtsradikale Szene wird etwas zu oberflächlich dargestellt und man kann dadurch vielleicht die wirkliche Gefahr verkennen. Denn Neo-Nazis können in vielerlei Gestalt auftreten, nicht nur als saufende und kahlrasierte Chaoten.

von Samanta Rizzo, Klasse 10c

Dieser Beitrag wurde unter Bücher und Filme, Gesellschaft und Kultur abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.