Warum ich mich in der Schule auch vor der neunten Klasse anstrengen sollte …

Ab der 7. Klasse geht es los, viele SchülerInnen haben es so an sich, in der Schule nichts zu tun. Nun ist die Frage: Auf wen ist das zurückzuführen? Auf die Lehrer, die keinen Bock auf die Schüler haben? Auf die Schüler, die keinen Bock auf die Lehrer haben? Oder auf die Schüler, die denken: „Bis zur 9. mach ich nichts. Dann hänge ich mich erst rein. Lohnt sich vorher ja eh nicht!“. Doch das wird ihnen eventuell zu einem großen Verhängnis. Denn wer nicht lernt, dem fehlt Wissen. Je mehr Wissen fehlt, desto größer werden die Lücken. je größer die Lücken, desto unwahrscheinlicher ist es, diese Lücken innerhalb eines Schuljahres schließen zu können. Die Folge: Im besten Fall ein schlechter Hauptschulabschluss. Im schlimmsten fall gar kein Abschluss.

Wer nach der 9. Klasse geht, der hat keinen Realschulabschluss und somit extrem schlechte Berufschancen. Ohne Abschluss einen Job zu finden, heutzutage fast unmöglich! Selbst als Reinigungskraft ist oft ein Schulabschluss erforderlich. Die heutige Jugend macht sich keine Gedanken über ihre Zukunft. Deren Gedankengang leider viel zu oft: Ich mache nichts und dann gehe ich zum Staat. Warum sich die Finger schmutzig machen, wenn man von anderer Leute Steuern leben kann?! Einige sind der Meinung, mit Hartz IV sei ein besseres Leben möglich, als wenn man arbeiten ginge.

Natürlich ist es so, dass viele denken, dass man sich auf der Arbeit eh bloß kaputt macht. Selbst ein einfacher Busfahrer (ein Beruf, den viele Schüler nicht sehr schätzen) verdient deutlich mehr als jemand, der sein ganzes Leben lang von der Stütze lebt. Ein Busfahrer der Märkischen Verkehrsgesellschaft verdient zum Beispiel Brutto um die 2.100€ (ungefähr 1.400€ die man am Monatsanfang überwiesen bekommt) – der Hartz IV Regelsatz für 2014 beträgt 391€ (Das, was man aber auf das Konto bekommt, wird individuell nach vielen Faktoren bemessen. Also kann man auch locker mal 800-900€ auf das Konto kriegen). Dabei bekommt man aber die Wohnung bezahlt, kriegt Monatskarten für die öffentlichen Verkehrsmittel und kriegt (je nach Region) auch Lebensmittelgutscheine. So könnte man meinen: Einer der nichts gelernt hat und nicht arbeitet, hat es doch eh gut. Von daher, warum soll ich arbeiten?
Die Antwort ist einfach. Nehmen wir mal mehrere Beispiele:
Beispiel 1:
Max Mustermann – Straßen-/Stadtbahnfahrer in einer großen Stadt. Verdient genug um seine Familie mit zwei Kindern und einer Frau zu ernähren und jedes Jahr in den Urlaub zu fliegen. Er ist gelernte Fachkraft im Fahrbetrieb. Er lebt in einer schönen Gegend in einer tollen Mietwohnung. Seine Kinder (13 und 15) streben einen guten Realschulabschluss an und wollen danach eventuell auch das Abi machen.
Wenn Herr Mustermann gekündigt werden sollte, wird er eine Zeit lang von Arbeitslosengeld leben. Das bezahlen zum Beispiel eure Eltern oder auch Herr Hoffmann über die Steuern.
Da der Bedarf an Straßen-/Stadtbahnfahrer in diesem Beispiel groß ist, findet er schnell eine neue Stelle.
Somit sind alle zufrieden.

Beispiel 2:
Maxi Mustermannes, ohne Abschluss, keine Anstellung. Hat die ganze Schullaufbahn nichts gemacht. Ist stetig von der Schule geflogen und hat einen Haufen Fehlstunden. Er findet wegen einer fehlenden Ausbildung keinen Job.
Er bekommt ALG II (Hartz IV). Er ist zufrieden. Er meint, dass er nicht arbeiten möchte.
Eure Eltern mögen das bestimmt nicht, dass deren Steuer für solche Leute „verschwendet“ wird. Außerdem kann man sich gewisse Dinge wie einen Urlaub, ein Auto etc. nicht leisten. Dann ist man auf einmal gar nicht mehr so zufrieden.

Nun werden beide Beispielleute sehr alt. Nun sind beide auf die Rente angewiesen, die sie vom Staat erhalten.

Der Herr Mustermann aus Beispiel 1 bekommt viel Rente. Er hat viel gearbeitet und auch viel auf sein Sparbuch gepackt. Somit ist er im Alter perfekt abgesichert. Seine Kinder zahlen auch regelmäßig etwas Geld auf sein Sparkonto ein. Die Kinder sind beide mit einem abgeschlossenem Jura-Studium nun Rechtsanwälte für Steuerrecht. Die Kinder zahlen gerne Steuern, weil sie ja selbst mal davon kurze Zeit leben mussten.
Eure Eltern sind nun auch happy, weil sie wissen, dass Herr Mustermann viel gearbeitet und für die Menschen getan hat.

Der Herr Mustermannes (Beispiel 2) bekommt wenig Rente. Er hat auch nie gearbeitet. Er ist nicht glücklich. Er kann aber auch nicht die Zeit zurückdrehen. Rücklagen hat er nicht.
Hier sind eure Eltern nicht happy, weil sie wissen, dass Herr Mustermannes nie gearbeitet hat. Ergebnis: Altersarmut!!!! Im Alter wird es ihm also eher sehr viel schlechter gehen.

Wer arbeitet, lebt sogar glücklicher und besser.

Ein Artikel von Mehdi Mohamad und Alisha-Celiné Müller, Klasse 8a

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