Bands im Umkreis – Ausgabe 1: ONE LAST HERO

Wir waren vor kurzem auf dem „Rock die Burg“-Festival, wo neben den Bands Your Demise, Kmpfsprt, Texas Local News, Bury My Regrets, The Hand Of Glory und Vitja auch die Band eines Lehrers unserer Schule, One Last Hero, spielte. Das Festival war der Hammer, die Stimmung war super und von Mangel an musikalischer Leistung keine Sicht. Deshalb nutzten wir die Gelegenheit, um einige Wochen später ein Interview mit Herrn Horr zu führen und ihn für euch zu seiner Band zu befragen. Die Antworten sind sinngemäß in indirekter Rede wiedergegeben. Viel Spaß beim Lesen.

Hallo, Herr Horr! Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für uns nehmen.


Bandorientierte Fragen:

In welches Genre ist One Last Hero einzuordnen?
Die Band verfolgt keinen speziellen „Genre-Gedanken“, sie legen großen Wert auf Struktur und Melodie in ihren Songs. Im Großen und Ganzen spielen sie jedoch einfach, worauf sie Lust haben.

Wie kam es zur Gründung? Wann fand sie statt?
One Last Hero gibt es schon seit einigen Jahren (seit ca. 2007).
Herr Horr ist erst seit 2009 mit dabei, kannte die Band und ihre Mitglieder aber vorher schon.

Was war der größte Auftritt oder einer, der Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben ist?
Die spielte bisher schon zwei Mal in Ravensburg, was für die einzelnen Mitglieder etwas Neues war, in erster Linie wegen der langen Fahrt, der Übernachtung und der grandiosen After-Show-Party.
Das Rietstock Open Air Festival im Jahr 2010 war ebenfalls eine besondere Erfahrung für sie, genauso wie Rock Die Burg 2013, hier vor allem aufgrund der Größe der Veranstaltung und der Menschenmenge.

Gibt es irgendwelche musikalischen Vorbilder?
Sie wurden von Zuhörern schon oft mit Bands aus dem Post-Hardcore-Genre verglichen, streben jedoch selbst an, etwas ganz Eigenes zu machen. Alle fünf Mitglieder der Band haben einen verschiedenen Musikgeschmack und sind offen gegenüber allen Genres.
Aus diesen zum Teil unterschiedlichen, zum Teil gleichen musikalischen Interessen formte sich letztendlich die Combo One Last Hero.

Zwischenzeitlich existierte die Band nicht mehr. Warum nicht? Welche Gründe gab es, sich wieder zusammenzu-finden?
Damals kam Vieles zusammen: Einer der Gitarristen stieg aus, ein neuer kam dazu. Der Bassist sowie der andere Gitarrist beschlossen, ebenfalls mit der Band aufzuhören. Noch dazu gab es einige persönliche Gründe. Sie beschlossen also, es wäre das Beste, One Last Hero vorerst aufzulösen. Der Gedanke an die Band ging allerdings nie verloren, es war lediglich eine kreative Pause. Irgendwann fanden sie die Motivation wieder, die Band nochmals auf die Beine zu stellen, suchten nach neuen Bandmitgliedern und One Last Hero war gerettet bzw. wiederbelebt.

Wer schreibt die Songtexte/Melodien? Woher kommt die Inspiration?
Die Texte kommen von Daniel Horr, dem Sänger, Lehrer an unserer Schule für Sport und Biologie. Die Gitarrenriffs und Melodien stammen von Tino, einem der Gitarristen.
Herr Horr lässt sich von seinem Leben und allem, was er erlebt und was ihn beschäftigt, zu seinen Texten inspirieren.

Gibt es bestimmte Ziele, die sie gemeinsam anstreben?
Sie sehen die Band als Hobby, sie machen es zum Spaß und ganz ohne Druck.
Sie haben bisher Ziele erreicht, von denen sie nie dachten, sie jemals zu erreichen. Zum Beispiel spielten sie bereits als Support für die bekannte deutsche Melodic-Death-Metal-Band Deadlock. Ihr Album hat sich ebenfalls besser verkauft, als erwartet wurde, sogar in fernen Ländern wie Japan gingen einige Exemplare über die Ladentheke.
Was allerdings ein kleiner Traum von ihnen ist, wäre einmal in Deutschland durch Clubs zu touren, mal eine berühmte Band zu supporten oder natürlich auf einem großen Festival wie Rock am Ring zu spielen.


Personenorientierte Fragen:

Wie und wann sind sie zur Musik gekommen?
Herr Horr hatte durch seinen Vater, der Gitarre spielte, schon immer viel mit Musik am Hut. Er war im Alter von 15 in seiner 1. Band. Es war eine Schülerband, die sehr bekannt war auf dem Gymnasium, auf das er ging. Er hatte nie vorgehabt mal in einer Band zu singen, da er bis dahin immer nur für sich selbst gesungen hatte, Gesangsunterricht oder Ähnliches hatte er nie. Es ergab sich einfach, dass ein paar Mitschüler von seinem Gesangstalent mitbekamen, also wollten sie ihn dabei haben. Sie spielten auf vielen Partys und Schulfeiern.
Als sich später ihre Schulewege trennten, trennte sich die Band ebenfalls. Jeder hatte andere Interessen und Wege, die er gehen wollte. Für Herr Horr hörte die Musik jedoch bis heute nicht auf. Von da an spielte er fast durchgehend in Bands, immer nur zum Spaß und lang hielt es auch nie an – bis er zu One Last Hero fand.

Spielen sie ein Instrument?
Er hat bis jetzt nie ein Instrument gelernt, hat sich jedoch selbst ein paar Grundlagen auf der Gitarre beigebracht. Er würde diese allerdings gerne ausbauen. Auf dem Schlagzeug beherrscht er auch ein paar Grundrhythmen und würde gerne Klavier spielen können.

Gab es etwas bzw. jemanden, der sie dazu inspiriert hat Musik zu machen?
„Ich bin da so reingerutscht“, sagte Herr Horr lachend. Er hatte nie ein bestimmtes Vorbild, alles kam plötzlich auf ihn zu. Jedoch fand er schon immer den Gedanken toll, mit Freunden eine Band zu haben, deren Musik anderen Leuten eine gute Zeit bereitet.

Kam es für sie in Frage Musik zu studieren? Wenn ja, warum?
Da er keinerlei theoretische Grundlagen auf dem Gebiet hat und ihm der Musikunterricht nie besonders Spaß gemacht hat, hat er nie in Erwägung gezogen, Musik zu studieren.
Er zog immer schon die Praktik vor.

Spielen sie noch in weiteren Bands? Wenn ja, in welchen?
„Die Softeggs sind das Beste, was mir passieren konnte.“ Er sagt es sind allesamt extrem talentierte Musiker und es macht ihm großen Spaß mit ihnen zu spielen. Zudem spielt bzw. singt er sehr gerne mit fremden Musikern oder zum Teil bekannten in spontanen Jam-Sessions oder kleineren Projekten.

Welche sind ihre Lieblingslieder/ihre Lieblingsbands?
Herr Horr bezeichnet METALLICA eindeutig als seine Lieblingsband und besitzt alle Platten von ihnen. Andererseits ist er jedoch sehr offen gegenüber allen Musikrichtungen, abgesehen von „Möchtegern-Gangster-Rappern“. Das heißt jedoch nicht, dass er etwas gegen Hip-Hop hat. Er hört zum Beispiel gerne EMINEM oder SIDO. Ein bisschen Akkustik und Klassik ist auch mal dabei, aber am liebsten hört er immernoch Metal.
Er sagt, „Ich liebe es, wenn man das Vibrieren im ganzen Körper spürt.“

Was machen sie lieber, Proben oder Auftreten?
„Ganz klar: Auftreten!“

Gibt es sonst noch etwas zu sagen?
„Ich finde es schade, dass Lehrer von Schülern meist nur als Lehrer gesehen werden und nicht auch als Privatpersonen. Schüler sind oft überrascht wenn sie mich auf der Bühne sehen und ganz anders erleben als im Unterricht. Euer Interview beweist, dass es auch anders sein kann und das finde ich gut.“

 

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg auf Ihrem weiteren Weg, als Lehrer und als Musiker!

von Natalie Wendel und Ani Medart (beide 10b)

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