Trinken bis der Arzt kommt…Alkoholkonsum bei Jugendlichen

Flatrate-Saufen, Alcopops, Koma-Saufen …… Das sind Dinge, die leider vielen Jugendlichen gefallen. Die Gefahren aber sind ihnen nicht wirklich klar. Die BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) hatte vor wenigen Jahren die Kampagne „Alkohol? Kenn dein Limit“ gestartet. Diese informierte in TV-Spots, Plakaten und im Internet über die Gefahren von übermäßigem Alkoholkonsum bei Jugendlichen. Laut BZgA hat die Altersgruppe der 12-17 Jährigen „im Jahr 2010 deutlich weniger […] regelmäßig zu alkoholischen Getränken“ gegriffen. „Während 2004 noch etwa 21 Prozent dieser Altersgruppe angaben, mindestens einmal in der Woche Alkohol zu trinken, lag dieser Anteil im vergangenen Jahr bei rund 13 Prozent.“ Aber trotzdem sieht man, dass viele Minderjährige immer mal wieder zur Flasche greifen, ohne sich der Gefahr bewusst zu sein, der sie sich aussetzen. Leichtsinn und Übermut sind die Folge. Das heißt, man tut betrunken Sachen, die man, wenn man nüchtern ist, nicht tun würde. Manchmal bringt man so sich und andere in Gefahr. Aber in erster Linie schädigt Alkohol den Körper, vor allem wenn sich dieser noch im Wachstum befindet.

Sommer, Sonne und Alkopops. Ob aus der Flasche oder selbstgemacht, gefährlich sind sie für Jugendliche in beiden Fällen. Bier-Mix-Getränke, Wodka mit süßem O-Saft, Bacardi mit Cola usw. Das schmeckt süß, ist aber nicht gesund! Denn man merkt nicht direkt, wie viel Alkohol man trinkt. Denn Alkohol schmeckt eigentlich bitter, aber in Verbindung mit süßen Säften merkt man dies nicht so und realisiert auch nicht, wie viel Alkohol man schon getrunken hat. Besonders schlimm sind harte Alkoholika gemischt mit O-Saft oder Cola. Der Saft ist süß und der Zucker verstärkt die Wirkung des Alkohols oft noch. Unter der Sonne, wie im Sommer, verstärkt sich die Wirkung des Alkohols nochmals deutlich.

Wie kommen diese Jugendlichen aber an den Alkohol? Denn Bier und Wein gibt es eigentlich erst ab 16, härtere Alkoholika sogar erst ab 18 Jahren zu kaufen.

Bierauswahl im Supermarkt
Ralf Roletschek
CC-by-nc-nd / GFDL
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bier-im-supermarkt-rr.jpg

Die Antwort: In der Theorie GAR NICHT! In der Praxis: Leider oft viel zu leicht! In großen Supermärkten wie „Kaufland“ oder „Real“ sind die Kassen mit einem Altersschutz ausgerüstet, der Kassierer muss den Ausweis verlangen und eingeben, ob die Person 16/18 oder älter ist. Doch in vielen anderen Ketten bzw. in kleineren Geschäften oder an Tankstellen müsste zwar auch darauf geachtet werden, aber wenn es mal schnell gehen muss, vergisst der Verkäufer dies oft. Für den Betreiber sind das dann Bußgelder von 5.000€ aufwärts, WENN sie denn überhaupt erwischt werden. Doch erwischt werden diese leider so gut wie nie. Testkäufe mit Jugendlichen sind verboten, deswegen kann man sich bei Kontrollen nur auf den gesunden Menschenverstand verlassen.

Alkoholwerbung – die Verführung

Werbung für Tabakwaren im TV und Radio (Zigaretten, Tabak etc.) ist seit den späten 80er-Jahren verboten, aber Werbung für Alkoholika ist immer noch erlaubt. Dies nutzen die großen Konzerne aus und werben, was das Zeug hält. Im Fernsehen wird einem suggeriert: Wer trinkt ist cool und wer’s nicht tut, ist ein Außenseiter. Auch die gesundheitsgefährdenden Aspekte des Alkoholkonsums wird nicht beleuchtet. Er schädigt das Gehirn und hemmt das Wachstum. Außerdem verliert die Werbung kein Wort darüber, dass Alkohol leicht süchtig machen kann.

Hier ein Fall (frei erfunden) wie er sich wahrscheinlich tagtäglich irgendwo in Deutschland abspielt: Die 14-jährige Leonie ist in der 8. Klasse auf einem Gymnasium in Rheinland-Pfalz. Ihre Eltern sind geschieden und Leonie hat extreme Probleme in der Schule. Am Wochenende trifft sie sich oft mit ihren Freundinnen Isabel, Jana und Jessica im Park. Hier kann man quatschen, chillen und die Probleme vergessen. Mit dabei ist immer was zum Essen und vor allem Bier. Aus einem Bier wurden zwei, aus zwei wurden drei, aus Bier wurde Wein und schließlich mischte man ganz selbstverständlich Wodka, Bacardi oder ähnliches mit O-Saft oder Cola. Betrunken zu sein war am Wochenende schnell normal. Die Alkoholprobleme führten aber auch dazu, dass sich Leonie nur schwer oder auch gar nicht mehr konzentrieren konnte und sie litt an massiven Angstzuständen, wenn sie nüchtern war. Dadurch wurde sie zunehmend streitsüchtig. Nachdem ihre Freundinnen nach Hause gegangen waren, fiel Leonie eines Tages einfach bewusstlost um, da sie viel zu viel getrunken hatte. Ein Passant fand Leonie zufällig und rief den Krankenwagen. Als dieser eintraf, brachten die Sanitäter sie in die Notaufnahme. Sie hatte also noch einmal Glück. Ihre Alkoholprobleme gehören nach dieser Erfahrung der Vergangenheit an. Sie hat sich von ihren Freundinnen getrennt und hat jetzt neue Freundinnen, die den Alkohol genau so wie sie vermeiden.

Folgen des Alkoholkonsums:

  • Angstzustände
  • Depressionen
  • Bewusstlosigkeit
  • Aggressionen
  • geschädigtes Soziales Umfeld
  • Verlust von Gehirnzellen
  • Abhängigkeit
  • schwere Leberschäden
  • Schäden an inneren Organen
  • Haarausfall
  • Schäden an den Zähnen

Alkohol in hohen Mengen kann schnell schädigen. Also Finger weg, besonders im Wachstum.

Ein Artikel von Felix Knopf und Mehdi Mohamad aus der Klasse 7a

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